Besprechungen

Als Pettersson auf dem Estrich etwas sucht, findet Findus eine grosse Stoffwurst. Pettersson erklärt ihm, dass das ein Zelt ist und wozu man ein Zelt braucht. Findus will jetzt natürlich unbedingt zelten gehen. Das wäre die ideale Gelegenheit um Petterssons neue Erfindung auszuprobieren. Aber natürlich kommt noch einiges dazwischen, bis Findus endlich im Zelt schlafen kann.
Die Geschichte wird lebendig und stimmungsvoll erzählt,. Es gibt viele Geräusche, die es auch für kleine ZuhörerInnen einfach machen, der Geschichte zu folgen.

Die Geschichte von der kleinen Holzpuppe Pinocchio ist schon über 100 Jahre alt und doch auch für Kinder von heute noch ansprechend und spannend. Die ungekürzte Lesung dieses Kinderbuchklassikers dauert gut fünf Stunden. Der Sprecher Stefan Kaminski liest abwechslungsreich und zwischendrin gibt es Musik von Jan-Peter Pflug. In einem Booklet wird kurz über den Autor und die Entstehung der Geschichte geschrieben.

Das Sams ist nun schon 15 Jahre ununterbrochen bei der Familie Taschenbier und spürt, dass es in die Samswelt zurück muss. Weil es bei seinen "Eltern" bleiben will, braucht es den letzten Wuschpukt auf, damit es jederzeit von der Samswelt wieder in die Menschenwelt zurück kann. Was das Sams aber nichtr weiss: Wenn ein Sams länger als 15 Jahre, 15 Stunden und 15 Minuten am gleichen Ort bleibt, verwandelt sich der Vater langsam auch in ein Sams!
Herr Taschenbier, der normalerweise unsicher und scheu ist, wirkt plötzlich wie verwandelt. Er ist selbstsicher, reimt und singt und bekommt rote Haare. Er stellt lauter Dummheiten an, bis er sogar ins Gefängnis muss.
Ulrich Noethen liest die ungekürzte Geschichte temporeich und witzig.

Auf diesen zwei CDs hat es kürzere und längere Gutenacht-Geschichten von AutorInnen aus verschiedenen Jahrhunderten. Die ältesten Geschichten sind Märchen der Gebrüder Grimm und Geschichten von Johann Peter Hebel und Gottfried Keller. Es gibt auch verschiedene Geschichten noch lebender AutorInnen. Einige der Geschichten sind eher witzig, andere eher besinnlich oder ernsthaft. Die Geschichten werden von verschiedenen Personen vorgelesen. Zwischen den einzelnen Geschichten gibt es stimmungsvolle Musik.

Ulf hat einen wunderbaren Grossvater und sein Freund Berra wünscht sich auch einen solchen Grossvater, mit dem man angeln gehen kann und der einem etwas schenkt, wenn man auf Besuch geht. Da hat Ulf eine gute Idee. Er nimmt Berra mit ins Altersheim und Berra liest sich einen Grossvater aus. Der alte Nils kann zwar nicht angeln aber er lädt die zwei Jungen ins Café ein und zeigt Berra, wie man pfeifen kann. Er weiss auch, wie man einen Drachen baut und so erleben der alte Nils und die zwei Jungen zusammen kleine Abenteuer. Die Begegnung zwischen Jung und Alt ist für beide Seiten sehr bereichernd. Die Geschichte ist sehr amüsant auch wenn Berra und Ulf am Schluss Abschied von Nils nehmen müssen.
Mit stimmungsvoller Musik zwischen den Kapiteln.

Liliane Susewind versteht die Sprache aller Tiere und kann mit ihnen sprechen. So erfährt sie von einem Waldvogel, dass das Pefrd Merlin vom bösen Pferdetrainer entführt worden ist. Zusammen mit ihren Freunden aus dem Zoo, den Löwen, Tigern, Elefanten und Affen, macht sie sich in der Nacht auf, um Merlin zu retten. Weil Liliane die Fähigkeiten der Tiere kennt und richtig einsetzt, gelingt es ihnen gemeinsam, das Pferd zu befreien. Gleichzeitig schaffen sie es auch, dass der Waldteich wieder reines, sauberes Wasser hat. Catherine Stoyan liest die verschiedenen Rollen mit ganz unterschiedlicher Stimme, so dass man gut erkennen kann, wer gerade am sprechen ist.

Das Hörbuch nimmt die ZuhörerInnen auf eine Reise in vergangene Zeiten. Mit der Kurzbiografie über Fontane erhält man einen Einblick ins Leben am Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Geschichten und Gedichte Fontanes entführen einen zum Teil in noch ältere Zeiten. Das Ganze wirkt aber überhaupt nicht verstaubt sondern ist einerseits informativ aber auch sehr spannend. Die Auswahl der Gedichte und Geschichten ist gut gelungen.
Zwischen den Kapiteln gibt es stimmungsvolle Musik. Mit diesem Hörbuch gelingt es hervorragend, den Kindern von heute einen alten Dichter vorzustellen.

Rocco Randale ist ein Junge, der sich mit haarsträubenden Streichen die Zeit vertreibt. Er bekommt eine Geburtstageinladung vom Nachbarmädchen Rosie und soll als einziger Junge an die Party. Dies gilt es natürlich mit allen Mitteln zu verhindern.
Bei der zweiten Geschichte geht es um Manieren, welche Rocco gänzlich abzugehen scheinen. Am Tag der Höflichkeit will er jedoch beweisen, dass er sich sehr wohl gut benehmen kann, denn ein toller Preis steht in Aussicht. Sein Erzfeind Nick, der Streber, ist sein Gegenspieler, und dies spornt Rocco noch mehr in seinen Bemühungen an. Doch es kommt natürlich alles anders.
Die dritte und letzte Geschichte erzählt vom Müll, den Rocco in ein Blumengesteck verwandeln möchte. Er will wieder gut machen, was er seiner Mutter angetan hat.
Stefan Kaminski liest 14 verschiedene Rollen, was gewöhnungsbedürftig ist.

Die Geschichte von Oliver Twist ist von John von Düffel als Hörspiel geschrieben worden und wird von mehreren Leuten vorgetragen. Die Geschichte des Waisenjungen Oliver Twist ist spannend erzählt und obwohl alles auf etwa 100 Minuten gekürzt ist, gibt es den Inhalt und die Stimmung der Geschichte von Charles Dickens sehr gut wider. Die verschiedenen Sprecherinnen und Sprecher sind einfach auseinander zu halten. Das Hörspiel wird sehr zurückhaltend mit Geräuschen und Musik untermalt.

Vicky macht Ferien bei ihrer Tante Kreszentia. Diese ist Gräfin und wohnt im Schloss von Schmuddelfing. Vicky möchte die Olchis, die auf der Müllkippe neben dem Schloss wohnen, kennen lernen. Schnell freundet sie sich mit den Olchi-Kindern an, auch wenn diese sehr schmutzig sind und stinken. Dafür sind die Olchis sehr gastfreundlich, immer fröhlich und sehr neugierig. Zusammen entdecken sie ein Höhlenlabyrinth unter dem Schloss. Alles könnte so schön sein, wenn nicht plötzlich Anschläge auf das Schloss verübt würden. Zuerst wird Müll über die Mauer geworfen, dann werden die drei Pudel der Gräfin entführt. Natürlich werden die Olchis verdächtigt, aber Vicky versucht ihre Unschuld zu beweisen.
In dieser szenischen Lesung werden die verschiedenen Personen von mehreren Personen gelesen.

Sophie, Jonathan, Frederike und Felix sind Vierlinge. Sie sind aber sehr unterschiedlich. Nach den Ferien werden sie auch nicht mehr alle an die gleiche Schule gehen. Sophie möchte am liebsten Alice zur Freundin haben, weil sie diese so mutig findet. In den Ferien, die sie gemeinsam mit ihrer Tante Paula verbringen, wird die Mutter immer depressiver. Am Schluss ist es so schlimm, dass sie in eine Klinik muss. Die Geschwister versuchen zu Hause so viel wie möglich zu helfen. Sehr gut wird aber auch die Traurigkeit, Wut und Ratlosigkeit der Kinder beschrieben. Als Sophie ihre Mutter in der Klinik besuchen geht, begegnet sie Alice, die ihren Vater besucht. Nach einer Hirnblutung kann dieser sich an vieles nicht mehr erinnert und erkennt auch seine Tochter nicht mehr. Die zwei Mädchen freunden sich an.
Diese Hörspielfassung der Geschichte ist lebendig, manchmal witzig und sehr einfühlsam.

Es ist kurz vor Weihnachten, aber Dennis Eltern streiten sich so, dass der Vater den Koffer packt und auszieht. Die Mutter beschliesst, Weihnachten dieses Jahr ausfallen zu lassen. Als Denni ein paar Tage später durch den Park nach Hause geht, sieht er einen alten Mann mit weissem Bart auf einer Parkbank schlafen. Weil der Mann so kalt hat, gibt ihm Denni den roten Morgenmantel, den er für die Mutter abholen musste. Weil der Mann nicht weiss, wie er heisst und wo er wohnt, nimmt ihn Denni zu sich nach Hause und versteckt ihn im kleinen Kämmerchen neben seinem Zimmer.
Diese Weihnachts-Geschichte mit vielen Überraschungen ist spannend, sehr amüsant und nimmt immer wieder unerwartete Wendungen. Jens Wawrczeck liest lebendig und witzig. Zwischendrin gibt es kurze Stücke von weihnachtlich-stimmungsvoller Musik.

Die Mutter von Lilli hat herum erzählt, dass Lilli mit Tieren reden kann und Blumen durch ihr Lachen zum Blühen bringt. Jetzt wird das Haus von Reportern belagert und Lilli kann kaum mehr aus dem Haus gehen. Als sie es endlich schafft, heimlich das Haus zu verlassen um ihren Freund Jesaja zu treffen, werden sie zusammen mit Lillis Hund und Katze entführt und mitten im Wald in einem Wohnwagen festgehalten. Lilli soll hier mit ihren Kräften exotische Pflanzen zum Wachsen und Blühen bringen, obwohl es schon Herbst ist. In der Enge des Wohnwagens und unter der grossen Anspannung wird die Freundschaft zwischen Lilli und Jesaja auf eine harte Probe gestellt.
Zum Glück beobachten die Waldtiere die missliche Lage und versuchen ihnen zu helfen. Aber erst als ein Wolf einschreitet, gelingt es den Kindern zu fliehen. Jetzt ist aber der Wolf in Gefahr und Lilli muss sich für ihn einsetzen.

Robert geschehen viele Missgeschicke und wenn man mit ihm zusammen ist, muss man sich oft für ihn schämen. Nun bekommt von seinem Onkel ein Zauberschwert. Wenn er das Schwert über dem Kopf herumwirbelt, gelangt er ins Mittelalter auf die Burg Wolfeck. Als sein Freund Tim ihn an der Jacke festhält, gelangt auch er ins Mittelalter. Robert ist wie ein richtiger Ritter gekleidet, er ist mit dem Leben dort vertraut und er spricht auch wie die andern Ritterjungs. Tim ist aber immer noch in Jeans und Pullover und hat Mühe mit den mittelalterlichen Gepflogenheiten. Nun erlebt Tim, wie es ist, wenn man sich immer wieder ungeschickt benimmt und negativ auffällt.
Die Geschichte ist witzig und voller Überraschungen. Da werden Fehdehandschuhe gechmissen, es gibt einen Drachenwald, die Ritterjungen zweier verfeindeter Burgen bekämpfen sich und mittendrin ist der moderne Tim, der sich immer wieder daneben benimmt. Gute Unterhaltung, bei der man auch ganz nebenbei vieles über das Leben im Mittelalter erfährt. Zwischen den Kapiteln gibt es mittelalterliche Musik.

Der kleine Nick ist ein Klassiker. Erfunden haben den liebenswerten Knirps der Autor René Goscinny und der Zeichner Jean-Jacques Sempé. Die ab 1956 in einem belgischen Magazin erschienen Kurzgeschichten bedeuteten für das Duo den Durchbruch. Auf Deutsch erschienen die ersten Geschichten von Nick in den 70er Jahren.
Und jetzt also gibt es auch den Film dazu. Die sorgfältige Umsetzung überzeugt. Die Kinder (und auch die erwachsenen Schauspieler) agieren natürlich, unbekümmert und mit viel Witz. Die Szenen wirken echt und sind abwechslungsreich. Die Ausstattung des Films ist konsequent im Stil der 60er Jahre gehalten. Für das Aussehen der Schauplätze orientierte sich das Filmteam an Sempés Illustrationen. Die Schule, das Klassenzimmer, der Schulhof und Nicks Zuhause scheinen direkt aus den Büchern zu springen. Ein herrlicher Familienfilm. Eine herrliche Fantasiewelt mit dem Duft der Vergangenheit - dem Duft der Kindheit.

Die sieben Geschichten, werden von verschiedenen SprecherInnen vorgelesen und mit vielen Geräuschen und witziger Musik attraktiv umrahmt. Alle Geschichten aus dem Kinder-Leben sind in Reimen geschrieben und obwohl die Geschichten alle sehr tragisch enden, sind sie total witzig. Das ist schwarzer Humor vom feinsten! Die Geschichten werden schon von kleinen Kindern verstanden aber auch grosse Kinder oder gar Erwachsene werden ihre Freude haben.

Im kleinen schedischen Ort Valleby gehen Lasse und Maja zusammen in die gleiche Schulklasse und betreiben nebenbei ein Detektivbüro. Auf dem Schulweg finden sie einen 100-Krone-Schein. Die Freude ist aber nur kurz weil sich herausstellt, dass es ein gefälschter Schein ist. Im Kino, im Café und sogar in der Kirche gibts plötzlich diese gefälschten Geldscheine. Lasse und Maja beginnen gleich mit ihren Nachforschungen und machen bald ihre ersten Beobachtungen.
Die Geschichte ist abwechslungsreich vorgelesen und sehr spannend.

Lasse und Maja, ein erfolgreiches Spürnasen-Duo, haben Schulferien. Gemeinsam betreiben sie ein Detektivbüro und freuen sich, dass endlich wieder etwas passiert im kleinen Städtchen Valleby. Das wertvollste Bild wurde aus dem Museum gestohlen, und die neu eingetroffene Mumie soll nachts durch die Ausstellungsräume spaziert sein. Lasse und Maja schaffen es, das Vertrauen der Museumsdirektorin zu gewinnen. Sie machen sich auf die Suche nach Indizien und werden bald fündig.
Die Geschichte nimmt die Hörerschaft von Anfang an in ihren Bann. Erzähler und Begleitmusik sind sorgfältig ausgewählt.

Schon einmal hat Grossvater Enquist mit seinen Enkeln den Dreihöhlenberg bestiegen und es wurde ein tolles Abenteuer. Nachzulesen in "Grossvater und die Wölfe". Nun sind drei Jahre vergangen. Die Enkel sind etwas grösser und selbständiger und Grossvater ist etwas zittriger geworden. Aber logisch, das Abenteuer von vor drei Jahren wollen alle wiederholen. Und es wird noch ereignisreicher und sogar richtig gefährlich, denn geheimnisvolle Fremde verfolgen finstere Pläne, die erfolgreich durchkreuzt werden müssen.
Udo Wachtveitl mit seiner sonoren, unaufgeregten Stimme findet für diesen heiteren Krimi den richtigen Ton. Man spürt, dass ihm jede einzelne Figur am Herzen liegt, und dass er es geniesst, diese gefühlvolle, dramatische Geschichte zu lesen.

Edward kommt mit allen gut aus, er liebt das Leben am Meer, ist begeisterter Baseball-Spieler und in seiner Familie wird viel Musik gemacht und gesungen. Mit seinen goldgesprenkelten, nachtblauen Augen zieht er alle in seinen Bann. Es wird erzählt von unbeschwerten Kindertagen und von der Geburt der kleinen Schwester Sabine, die Edward über alles liebt. Eines Tages will Edward noch schnell mit seinem Rad in die Stadt. Dieser Tag verändert das Leben aller, denn Edward hat einen Unfall und kommt nie wieder zurück. Das Leben scheint still zu stehen, bis eines Tages ein Brief kommt, in dem sich ein Baseball-Spieler für die neu erhaltene Augenhornhaut bedankt...
Die Geschichte ist sehr anspruchsvoll und berührt einen im tiefsten Inneren. Es ist hervorragend gelungen, die Gefühle der Verzweiflung und die Schuldgefühle zu beschreiben und trotzdem einen Schluss zu finden, der zwar traurig aber trotzdem positiv und lebensbejahend ist.

Lügen wachsen schneller als Bambus. So haushoch, dass man schon bald die Stämme nicht mehr sehen kann. Diese grundlegende Einsicht erfährt der elfjährige Matt in dieser witzigen Sommergeschichte voller Wärme und Humor. Mattis Vater kommt aus Finnland - und wie alle Finnen, sagt er fast nie etwas. "Man muss sich einfach vorstellen, was er denkt." Matti hat schon immer davon geträumt, den Familienurlaub einmal in der Heimat seines Vaters verbringen zu können. Doch der weigert sich, dorthin zurückzukehren, zumal auch das Geld für einen richtigen Sommerurlaub mit der ganzen vierköpfigen Familie fehlt. Dass die Familie Pekkanen schliesslich doch in Finnland ankommt, hat mit einer faustdicken Lüge von Matti zu tun. Mit Lakonie und einem genauen Blick auf die deutsch-finnische Seele erzählt Salah Naoura diese aussergewöhnliche Feriengeschichte. Der erfahrene und mehrfach ausgezeichnete Sprecher Martin Baltscheit findet die richtige Tonlage dazu. Es macht Spass, seiner wandlungsfähigen Stimme zuzuhören. Matti und seine Familie kommen unbeschadet aus ihren Flunkereien heraus und in ihrem Leben wendet sich Einiges zum Besseren.

Es ist bereits das vierte Treffen mit den vier Wilden Küken. Die Mädchen sinnen auf Rache, nachdem Oberküken Lilli in eine besonders fiese Falle der Grottenolme getappt ist. Während die beiden Banden noch darum wetteifern, wer wem den grössten Schrecken einjagen kann, machen die Küken eine aufregende Entdeckung. Im Strassengraben finden sie ein Hexenbrett. Je länger sie sich damit beschäftigen, umso unheimlicher wird es ihnen. Ob man damit wirklich die Geister aus dem Jenseits anrufen kann? Und plötzlich landen sie an Schauplätzen wie der alten Mühle am Schlangenbach oder auf dem alten Friedhof mit der baufälligen Kapelle. Wer oder was spukt dort herum? Sind es wirklich nur die Grottenolme, die einen neuen Streich planen? Zu den gewohnten Themen aus dem Alltag der vier Freundinnen kommen diesmal noch Gruselelemente dazu. Die Geschichte bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus spannenden, nachdenklichen und witzigen Momenten. Sie lässt sich gut lesen und auch wenn die Freundschaft einige Male auf die Probe gestellt wird, zuletzt hält die freche Mädchenbande fest zusammen.
Anne Moll liest die Geschichte vielstimmig und mit hörbarer Freude und Sympathie für die Figuren.

Jon Whitcroft hat es schwer. Seine Mutter und ihr neuer Freund schicken ihn aufs Internat nach Salisbury. Strömender Regen, dunkle Gemäuer, enge Flure, fremde Gesichter und ein Zimmer, das er sich mit zwei Mitschülern teilen muss. Und dann, in seiner sechsten Nacht im Internat, erscheinen plötzlich drei Geister unter dem Fenster seines Zimmers und starren zu ihm herauf. Zum Glück gibt es jemanden in Salisbury, der sich bestens mit Geistern auskennt.
Cornelia Funke hat gründlich in Salisbury recherchiert und eine überzeugende und authentische Kulisse für ihre packende Geistergeschichte geschaffen. Wie bei ihr gewohnt, sind die Figuren vielschichtig und wirken glaubwürdig. Obwohl die Geschichte zum Teil sehr gruselig und grausam wirkt, ist das nicht Selbstzweck. Es hilft vielmehr den Hauptfiguren Jon und Ella sich ihrer Furcht bewusst zu werden. Mutig ist nicht, wer sich blindlings in den Kampf stürzt, sondern wer seine Stärken kennt und sie im richtigen Moment auszuspielen vermag. Die Geschichte wird von Rainer Strecker meisterlich vorgetragen. Er findet das richtige Tempo und die richtige Stimmlage für diese fesselnde Gruselgeschichte.

Eine grosse, schwarz gekleidete Gestalt tritt ins Mondlicht. Wo eigentlich ein Gesicht sein sollte, schimmert ein silberner Totenkopf. Langsam bewegt sich die Gestalt auf Zac zu. Panik steigt in ihm auf. Er macht einen Schritt nach hinten und fällt. Er stürzt in die Dunkelheit. Und dann... wacht Zac auf. Zum Glück hat er nur schlecht geträumt.
Aber nicht nur beim elfjährigen Zac Wonder häufen sich die Albträume, bei allen Menschen ist es so. Nur Zacs Oma scheint mehr über dieses beunruhigende Phänomen zu wissen. Schliesslich nimmt sie ihn eines Nachts mit in die magische Welt von Mitternacht. Von dort aus manipulieren finstere Piraten die Träume der Menschen. Dort lernt Zac Freunde kennen und er lernt gegen ungemütliche Fantasiewesen zu kämpfen, gegen böse Vampire, tückische Wehrwölfe, hinterhältige Trolle und finstere Traumpiraten. Ross Mackenzies Sprache ist fantasievoll und bildhaft. Gekonnt setzt er kleine und grosse Spannungsbögen und wechselt die Erzählperspektive.
Stefan Kaminski liest diese gekürzte Fassung mit grossem Spass. Mühelos schlüpft er in die verschiedensten Rollen und überzeugt mit lebendigen Charakteren. Ein Hörgenuss - besonders die Interpretation der fiesen Anführerin der Traumpiraten, der grundbösen Shadow.

Zu diesem Hörbuch gibt es das gleichnamige Buch. Es ist die zweite Folge der Abenteuer von der mutigen Oksa und ihren liebenswerten, verrückten Freunden!
Die zweite Prüfung für Oksa Pollock beginnt in diesem Hörbuch. Sie muss ihren Freund Gus retten, der auf seltsame Weise verschwunden ist. Bald ist klar, dass er in einem Gemälde gefangen wurde- und dass eigentlich Oksa das Opfer hätte sein sollen. Gemeinsam mit Oksas Vater und dem Freund Tugdual folgen sie Gus in das Gemälde. Neben einigen gefährlichen Szenen warten auch schwierige Entscheidungen auf Oska.Sie merkt, dass sie sich nicht nur zu Gus, sondern auch zu Tugdual hingezogen fühlt. Wie soll sie sich entscheiden?

Gelesen wird die Geschichte von Cathlen Gawlich. Sie erzählt die Geschichte fesselnd und gut verständlich in sehr gutem Deutsch!

Die zehnjährigen Zwillings-Schwestern Florentine und Pauline glauben beide an Feen und Elfen, sonst sind sie aber sehr unterschiedlich. Florentine hat in einem Buch gelesen, welches Ritual es braucht, damit man Elfen sehen kann. Als sie es versucht, gelingt es ihr gleich beim ersten Versuch und von nun an sieht sie die kleinen Elfen, die im Haus und im Garten leben. Pauline schafft es anfänglich nicht und ist eifersüchtig auf ihre Schwester. Sie möchte aber auch lieber Feen sehen können, denn diese sind wunderschön und Pauline schaut selbst auch, dass sie immer modisch angezogen ist. Als es den Zwillingen endlich gelingt, sowohl Feen wie auch Elfen zu sehen, stellen sie fest, dass die Feen wirklich sehr schön sind. Sie sind aber furchtbar eingebildet und oberflächlich und vor allem gegenüber der Elfen bösartig. Die Zwillinge versuchen etwas zu finden, damit die Feen wieder lieb werde.
Stimmungsvoll gelesen von Catherine Stoyan.

Die Abenteuer von Tom Sawyer wurden vor mer als hundert Jahren geschrieben. Damals musste Kinder- und Jugendliteratur lehrreich und moralisch wertvoll sein. Mark Twain schrieb mit Tom Sawyer ein Buch, das gar nicht in dieses Schema passte, denn Tom lehnt sich gegen die strengen Regeln auf, stellt immer wieder Streiche an und fürchtet sich auch vor Strafen nicht. In Huckleberry Finn hat er einen guten Freund, auf den er sich verlassen kann. Die Geschichte ist auch für Kinder von heute gut verständlich, sie ist oft sehr spannend und viele Stellen sind auch sehr amüsant. Die Geschichte wird sehr abwechslungsreich gelesen und mit stimmiger Musik von Andreas Manhart untermalt. Zu den CDs gibt es ein kleines Booklet mit Informationen über Mark Twain und zur Entstehungsgeschichte des Buches.

Oksa Pollock ist gar nicht begeister, dass sie mit ihrer Familie von Paris nach London ziehen muss, damit ihr Vater ein eigenes Restaurant eröffnen kann. Es tröstet sie allerdings etwas, dass ihr bester Freund Gus auch nach London zieht.
Als sie sich ersten Schultag vorstellen sollte, hat sie plötzlich starke Bauchschmerzen, kann kaum atmen und bricht zusammen. Irgendwie scheint es mit dem Klassenlehrer zu tun zu haben, der gross und mager ist und Oksa körperliches Unbehagen verursacht. Als sie am Abend allein in ihrem Zimmer ist, kann sie plötzlich mit reiner Gedankenkraft Dinge fliegen lassen und Feuerbälle produzieren. Diese neuen magischen Fähigkeiten verunsichern Oksa, aber ihre Grossmutter ist hocherfreut, als sie es erfährt. Oksa erfährt von ihrer wahren Herkunft. Ihre Bestimmung ist es, das Land Edefia, wo ihre Grossmutter und ihr Vater eigentlich herkommen, zu retten. Leider gibt es aber starke Gegner, die das um jeden Preis verhindern wollen.
Die Geschichte ist sehr spannend und abwechslungsreich vorgelesen. Wer die Geschichte gehört hat will sicher gleich wissen, wie es im zweiten Band von Oksa Pollock (der vorerst erst auf französisch erschienen ist) weitergeht.

Gemeinsam mit ihrem Vater lebt die 16-jährige Helen auf der amerikanischen Insel Nantucket. Als die Familie Delos in die Nachbarschaft zieht, entwickeln sich bei ihr Aggressionen. Es plagen sie Alpträume, und sie beginnt, außergewöhnliche Fähigkeiten an sich zu entdecken. Sie freundet sich mit Lucas Delos an und muss erfahren, dass die beiden sich nicht lieben dürfen: Sie stammen von griechischen Göttern ab, und ihre Familien sind verfeindet. Wenn Lucas und sie zu ihrer Liebe stehen, bricht ein Krieg aus...
Es geht um eine schicksalhafte Liebe, eine antike Fehde und ein göttliches Erbe. Fesselnd und interessant erzählt von Tanja Geke.

Koumaïl wird im Kaukasus geboren. Als die verschiedenen Länder des Kaukasus ihre Unabhängigkeit anstreben, kommt es zu vielen kriegerischen Auseinandersetzungen. Bei einem Anschlag auf eine Zug stirbt eine Französin und ihr kleines Kind. Koumaïls Mutter Gloria nimmt ihre Pässe und versucht mit Koumaïl aus dem Kaukasus zu fliehen. Die Mutter erfindet zum Schutz von Koumaïl eine neue Identität und nennt ihn jetzt Blaise. Kurz vor der Grenze muss sie sich von ihm trennen, damit Blaise eine bessere Chance hat. Blaise kommt in ein Flüchtlingslager, lernt sich in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Er macht gute Schulen, findet gute Freunde und kann sich nur schemenhaft an seine Kindheit erinnern. Er hat aber den unbedingten Wunsch, Gloria wieder zu finden.
Sehr eindrücklich wird diese Geschichte erzählt. Obwohl Koumaïl so viel Schreckliches erleben muss und oft einsam und verzweifelt ist, verliert er nie seine Hoffnung und wird getragen von der tiefen Liebe, die er in seiner Kindheit erleben durfte.

"Möge das Gute siegen! Möge die Liebe siegen!" Das bleibt leider Wunschdenken. Der dritte und letzte Teil der "Tribute-von-Panem-Serie" ist der düsterste und perfideste. Schwer verletzt wird Katniss von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Ihre einzige Sorge gilt Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist. Die Regierung setzt alles daran, seinen Willen zu brechen, um ihn als Waffe gegen die Rebellen einsetzten zu können. Krieg und Gewalt beherrschen die Geschichte. Suzanne Collins entwirft das Bild einer gnadenlosen Welt. Maria Koschny liest die leicht gekürzte Fassung souverän. Ihre brüchige, leicht zittrige Stimme passt sehr gut zum erbarmungslosen, quälenden Kosmos des Buches.

Maik und Tschick, beide vierzehn Jahre alt, sind Aussenseiter. Zu den angesagten Schulpartys werden sie nicht eingeladen. Maik nicht, weil er der unauffällige, ruhige Typ ist. Seine Familie hat zwar Geld, aber die Mutter ist immer wieder in einer Entzugsklinik und sein Vater lässt sich auf seinen häufigen Dienstreisen gerne von der attraktiven Sekretärin begleiten. Tschick hingegen gehört der sozialen Unterschicht an. Er ist Deutschrusse, sieht asiatisch aus, sogar ein bisschen gefährlich, und er ist frech und unerschrocken. Als die Ferien beginnen und die Langeweile in der Sommerhitze unerträglich wird, beginnen sich die beiden anzufreunden. Mit einem geklauten Lada geht es von Berlin aus Richtung Walachei. Die beiden Jungen sind auf der Suche nach Abenteuern und überhaupt dem Rätsel des Lebens. Die Gefühle der beiden Schicksalsfreunde werden authentisch beschrieben. Der Autor scheint sich gut zu erinnern, wie man sich in diesem Alter fühlt. Maik und Tschick erleben auf ihrer Reise ins Unbekannte Momente von Glück, Unsicherheit, Mut, Traurigkeit Neugierde und Angst. Besonders Maik entwickelt sich zu einer eigenständigen, spannenden Persönlichkeit. Der Grundton von Hannes Koffer, der die Geschichte liest, passt gut zur anfänglichen Unsicherheit von Maik. Er macht die Annäherung der beiden Figuren verständlich und er ist warmherzig und anregend.

Es ist Frühling. Jeden Moment kann es soweit sein, dass sich die neuen Werwölfe wieder in Menschen zurückverwandeln. Nur Sam hat es geschafft über den Winter ein Mensch zu bleiben. Er kann sein Glück kaum fassen. Er hat den Wolf in sich besiegt und alles gewonnen, was er sich erträumt hat. Seine Zeit als Werwolf ist vorbei und ein neues Leben mit Grace in seiner Menschengestalt steht bevor. Doch das gemeinsame Glück steht unter keinem guten Stern. Nachts hört Grace das Heulen der Wölfe und sie weiss, dass sie dieses Mal nach ihr rufen.
Maggie Stiefvater hat einen komplexen Nachfolgeband geschrieben. Wechselten im ersten Band ("Nach dem Sommer") die Erzählstimmen zwischen Grace und Sam hin und her, sind es in der Fortsetzung vier verschiedene Erzählperspektiven. Das erlaubt ihr, die Stimmungen und Gefühlslagen noch detaillierter und feinfühliger herauszuarbeiten. Für die Lesung hat jeder Charakter eine eigene Stimme erhalten. Das Quartett (bekannt als die deutschen "Twilight"-Stimmen) liest engagiert, abwechslungsreich und mit viel Einfühlungsvermögen. Ein romantisches Vergnügen mit bittersüssen Momenten.